Angewandte Fotografie
Die beiden Gipsabdrücke sind Fundstücke aus einem Container vor einer Zahnarztpraxis. Im wahrsten Sinne des Titels, Namenlos.
Die Aufnahme erfolgte auf ORWO-Filmmaterial bei Tageslicht. Schwarz/weiß Film.
Rachid Mimouni
Namenlos
Roman
Ein Mann hängt am Tropf. Er ist auf ein schäbiges Bett geschnallt und atmet den Gestank von Exkrementen ein. Kakerlaken steigen geräuschvoll vom Abflussrohr herauf, kriechen über sein Gesicht und werden bald den ganzen Körper bedecken. Die Dunkelheit bricht herein. …
Dem Mann geht das Leben durch den Kopf, in Bildern und Szenen wie im Traum. Das Damals im Algerienkrieg, sein Aufstieg zum Wächter im Wehrdorf, im KZ. … Er erzählt von den Frauen, die immer noch Gebärmaschinen und Prostituierte sind; vom Alltag im Krankenhaus, … dem Tod durch Nachlässigkeit, dem Mangel an Wäsche, und Geräten, an Wasser und Hygiene; … von der Willkür und Barscheit im Zusammenleben von oben und unten, von der Aneignung gesellschaftlichen Eigentums … und der Aufopferung einiger weniger.
Der Mann heißt Tombéza – Namenlos.
(Auszug aus dem Klappentext)
Verlag Volk und Welt, 1989. Format 12 x 19 cm. Schutzumschlag und Leineneinband.
Angewandte Fotografie
Die Aufnahme erfolgte auf ORWO-Filmmaterial mit Tageslicht Dia-Film im Museum.
Saul Bellow
Mehr noch sterben
an gebrochnem Herzen
Roman
Der Roman ist voll irrwitziger und tragikomischer Abenteuer des amerikanischen Campus-Milieus, eine Welt, die Bellow aus seiner Zeit als Professor während der 60er-Jahre bestens vertraut war. Den amerikanischen Intellektuellen attestierte er ein Missverhältnis zum Leben als Zeugnis ihrer Unreife. Zugleich ist der Roman eine kritische und provokative Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit.
Es ist die Geschichte des bedeutenden Botanikers Benn Crader, der ein gebildeter und international geschätzter Experte ist, sich aber als Ignorant und Laie erweist, wenn’s ums andere Geschlecht geht.
Verlag Volk und Welt, 1989. Format 12,5 x 20 cm. Schutzumschlag und Leineneinband.
Nicht erschienen.
Die hier gezeigte Abbildung ist der Andruck.
Angewandte Fotografie
Die Aufnahme erfolgte auf ORWO-Filmmaterial mit Tageslicht Dia-Film im Museum. Die Lithographieabteilung hat das Freistellen übernommen. Der Zustand des Dias zeigt die Bearbeitungsspuren. Das Dreieck ist eine Ausschnittmarke.
Gioconda Belli
Bewohnte Frau
Roman
Lavinia, ist eine junge berufstätige Architektin aus der reichen Oberschicht Nicaraguas. Mit der Loslösung von ihrem Elternhaus will sie auch eine Trennung von der ihr vorgeschriebenen Rolle als Frau vollziehen. Sie schliesst sich einer Widerstandsbewegung an und öffnet sich dadurch eine neue Welt. Sie lernt kämpfen und setzt sich und ihr Ziel gegenüber ihrem Freund und der Gesellschaft durch.
Itzá, eine Indianerin aus der Zeit der Eroberung lebt in der Gestalt eines Baumes das Leben Lavinias mit und reflektiert dabei ihr eigenes: Auch sie litt an ihrer Rolle als Frau, die kämpfen wollte und dazu verdammt war, auf die heimkehrenden Krieger zu warten und zu kochen.
Es ist der erste Roman der Lyrikerin Gioconda Belli. In farbiger, bildhafter Sprache schildert sie die zeitmässig weit auseinander liegenden, aber menschlich eng ineinander verwobenen Schicksale der beiden Frauen. Mit Spannung verfolgt man das Denken und Handeln der Befreiungsorganisation, liest man die Milieuschilderungen sowohl der heutigen reichen Oberschicht, wie auch die der Krieger und Freiheitskämpfer aus der Zeit der Eroberung.
Annemarie Euler
Verlag Volk und Welt, 1989. Format 12,5 x 20 cm.
Nicht erschienen.
Die hier gezeigte Abbildung ist der Andruck.
Angewandte Fotografie
Waclaw Bilinski
Das süße Leben
der Sylvia O.
Roman
Die Eskapaden der attraktiven Ministergattin Sylvia, 37, verraten den Lebensstil der gehobenen Warschauer Funktionärsfamilien, die der polnische Autor in diesem fesselnden gesellschaftskritischen Roman mit dem bissigen Spott des Eingeweihten entlarvt.
Die „Frau“ ist eine Puppe aus einem Schaufenster, den Rathaus-Passagen in Berlin, aus den 1980er Jahren. Damit sie vor einem dunklen Hintergrund gut
sichtbar wurde, musste ich mich als Schatten davor stellen.
Die Freistellung wurde in der Lithographie der Druckerei vorgenommen. Die Aufnahme erfolgte mit ORWO-Filmmaterial, Dia-Film, bei Tageslicht. Die schwarz/weiß-Aufnahme darüber hat im Urentwurf, bezugnehmend auf den Titel, ihre Anwendung gefunden.
Der Urentwurf lag bereits angedruckt zur Korrektur im Verlag vor, in dieser Phase kam die Titeländerung. Die Bildaussage in abgeschwächter Form konnte erhalten werden.
Verlag Volk und Welt, 1991. Format 12,5 x 20 cm.
Schutzumschlag und Leineneinband.
Der realisierte Umschlag.